Roadtrip – Day 12
Denkste!! Fast 1000$ Reparaturkosten und Reparatur des Kühlflüssigkeitslecks von Daniel und Steffi am Campingplatz – das wäre ja zu schön gewesen. „Die Kiste rennt“ – von wegen. Das selbe Spiel wie vor Carnarvon. Genug Benzin, genug Öl, genug Kühlflüssigkeit und das Auto steht. Alles leuchtet und der Motor stirbt ab.
Gleich mal die Motorhaube auf und den Motor etwas abkühlen lassen. 10 Minuten später stoppt auch schon ein Roadtrain, geschätzte 300m weiter kommt er erst zum Stehen. Sein Verdacht – ein Fuel Problem.
Wieder einmal, unser heiß geliebtes Fuel. Nach einigem Warten startet der Motor wieder, der Roadtrain folgt uns und bietet an, dass er ansonsten jemanden von uns in die nächste Stadt mitnimmt, falls das Auto wieder absäuft. 15km weiter – und die Karre stoppt. Den Roadtrain schicken wir trotzdem weiter, falls das Auto nach 30minütiger Pause immer noch nicht will können wir immer noch Autostoppen. Die 30km bis zum nächsten Roadhouse sollten doch zu bewältigen sein.
Daniel geht wieder das „Repair Manual“ für unseren Isuzu Trooper durch, Phon schreibt Journal, Lian liest und Steffi bereitet schon den Blogeintrag vor.
Nächster Versuch, der Motor läuft (mehr oder weniger). Wir müssen deutlich hochtourig fahren, damit er nicht gleich wieder abstirbt. Aus dem erhofften besseren Benzinverbrauch, aufgrund des neuen Fuel Injectors wird wohl nichts. 11km weiter und das selbe Prozedere. Nur noch weniger als 20km nach Minyla – das müssen wir schaffen. Hier wollen wir nicht festsitzen – wie freundlich die Gegend ist sieht man ja auf den Fotos.
Die nächsten 10 Minuten verbringen wir im Auto. Vielleicht muss der Motor ja nur weiter abkühlen, und wenn wir weiter draußen rumstehen, hält sicher gleich wieder jemand an.
Leider startet der Motor nicht, also stellen wir uns wieder raus.
Wie, bei den hilfsbereiten Australiern, nicht anders zu erwarten stoppt 10 Minuten später ein Bus. Zwei Pensionisten steigen aus, wie wir später erfragen haben sie den Bus bei Ebay ersteigert und über zwei Jahre lang nebenbei selbst umgebaut. Wir bekommen sogar eine Führung – ein echt tolles Haus auf Rädern. Kühlschrank, Herd, Gefriertruhe, Klo, Dusche, Fernseher, Aircon – alles gibts. Und alles wird über Solar und 3 Batterien geladen. Sogar einen 600Liter Wassertank gibt es.
Der Mann war früher Mechaniker, was für ein Glück der muss uns ja helfen können. Kurz darauf hält außerdem ein Roadtrain. Zu Zweit machen sie sich am Auto zu schaffen.
Als Erstes wird eine der Batteriezellen mit destiliertem Wasser aufgefüllt. Die Batterie sei kaputt, vermuten sie. Nein, nein, nein – das Einzige, was an unserem Auto funktionierte, dachten wir sei die Batterie.
Die Beiden schraubten noch weiter herum aber ihr Tipp: Baterrie oder Lichtmaschine. Nachdem wir nun sooft versucht hatten den Motor zu starten, war nun die Batterie auch noch leer. Der Bus hat ein Starthilfekabel, läuft jedoch auf 24V. Er will schon losgehen und den 4WD vom Anhänger holen (Den haben sie immer dabei. Vor Nationalparks oder unbefestigten Straßen stellen sie den Bus in einer Parkbucht ab und fahren mit dem kleinen Auto weiter).
Der riesige Roadtrain läuft jedoch auf 12V. Der Fahrer läuft los, kuppelt seine Anhänger ab und dreht mitten am Highway um, um uns Starthilfe zu geben. Starthilfe von einem riesigen Roadtrain – da kann das Auto ja gar nicht anders, als wieder anzuspringen. Das Auto läuft!!!
Zum Abschluss gabs noch eine Tour durch den Bus und Daniel bekam eine kleine Einführung in die 18 Gänge des Roadtrains. Der Tipp vom Mechaniker zum Schluss: Starterkabel kaufen, neue Batterie und dann mal weiterschauen.
Die 20km bis zum Minyla Roadhouse schaffen wir locker, den Motor stellen wir aber sicherheitshalber nicht mehr ab. Starterkabel gibts hier keine. Wir fahren bis zum nächsten gratis Campingplatz. Ob wir hier schlafen oder weiter bis Coral Bay fahren hängt davon ab, obs jemanden vor Ort gbt, der uns in der Früh Starthilfe geben könnte. Gleich beim ersten Auto haben wir Glück – also wird gestoppt. Den Abend verbringen wir gemütlich mit Phon und Lian in unseren Campingstühlen.
Am nächsten Morgen steigt die Spannung – startet das Auto oder nicht? Ganz locker – und weiter gehts Richtung Coral Bay. Ganze 10km und das Auto stoppt!! Schon wieder!
Da hatten wir uns wohl zu früh gefreut. Wir schauen, probieren herum und warten – tada, der Motor startet.
Alle springen schnell ins Auto und weiter geht die Fahrt – für 5km.
Bald stoppt auch schon das nächste Auto. Ein 4WD samt Boot auf dem Dach. Wir beschreiben unser Problem und schon holt sich der Mann eine Plane zum Unterlegen. 5 Minuten später und er hält unseren nagelneuen Fuel Filter in der Hand. Weitere 5 Minuten und er hat ihn gereinigt und wieder eingebaut. So schnell geht das? Und wir haben 50$ „Labor Work“ zahlen müssen. Hätten wir das gewusst, hätten wir den selber eingebaut ;) .
Der Fuel Filter sieht gut aus, der ist (leider) nicht unser Problem. Naja, hat samt Einbau schließlich auch 80$ gekostet. Während der Hobbymechaniker rumschraubt und probiert unterhält uns seine Frau mit Krokodilgeschichten aus Darwin. Krokodile und Quallen, da müssen wir wirklich nicht ins Wasser. Die Beiden können uns leider nicht helfen.
Das nächste Auto stoppt, wieder ein Mechaniker. In den Städten gibts kaum Mechaniker, aber hier auf den Straßen wimmelt es nur so von ihnen ;) .
Dieser schraubt gleich mal an unserem Luftmengenmesser herum. Ein bißchen wird er geputzt und der Motor springt wieder an. Gerade als das netter Paar weiterfahren will, stirbt der Motor wieder ab. Weitere 15 Minuten gibt er sein Bestes, kann uns aber nicht weiterhelfen.
Kaum sind diese Helfer verschwunden kommt auch schon das nächste Auto zum Stehen. Ein gemietetes Britz Auto mit einer deutschen Familie. Der Vater beschäftigt sich ein bisschen mit Autos. Auch er tippt auf die Lichtmaschine. Als alles drehen und rütteln nichts half schnappte er sich einen Hammer und schlug sanft auf die Lichtmaschine ein.
Das kann der doch nicht machen – aber doch, er tuts wirklich – und das Auto startet! Schnell bedanken wir uns, und hüpfen ins Auto.
Die nächsten 40km fuhren wir ganz locker vor uns hin – bei der Abzweigung Richtung Coral Bay begannen die Warnlichter aber schon wieder zu flickern. Nein, nein, nein. Das Auto stoppt. Wir kramen unseren Hammer hervor und versuchten unser Glück. Und was macht die Krücke? Sie startet.
So gehts nun im 5km Takt nach Coral Bay. Gerade noch so schaffen wir es zur Tankstelle in der „Ortsmitte“. Dort erkundigen wir uns nach dem Mechaniker. Es gibt nur einen hier vor Ort – Johnny. Am selben Parkplatz hilft er gerade zwei anderen Backpackern mit ihrem 4×4. Lian undPhon gehen schon mal zum Strand, während wir warten bis Johnny Zeit für uns hat.
Geh leck, ihr machts mit eurem 4WD was mit!
Nur gut, dass die Mentalität in Australien eine so hilfsbereite ist – das hat mir an Australien immer so gefallen.
[…] in fast allen Ländern. Vor allem in Westaustralien, als unser Auto auf einer Strecke von ca. 2.500 Kilometern geschätzte 20 Mal streickte, lernten wir dies besonders zu schätzen. In der menschenleeren Gegend von Westaustralien hielt […]