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Bogotá – Kolumbiens Hauptstadt

Kolumbiens Hauptstadt hat so einiges zu bieten. Doch für Reisende mit dem eigenen Auto vor allem stressigen Verkehr. So kommt es uns ganz recht, dass wir einen Termin beim Mechaniker 40s Garage außerhalb der Hauptstadt haben. Und dort außerdem für ein paar Tage in der Einfahrt parken und campen dürfen.

Wir nehmen also die öffentlichen Verkehrsmittel in die Metropole und diese sind wirklich ausgezeichnet. Vormittags verschlägt es uns zu allererst auf den Aussichtspunkt von Monserrate, perfekt um einen Überblick über die Stadt zu bekommen. Der Berg Monserrate liegt östlich des Stadtzentrums und mit der Zahnradbahn geht es hoch hinauf auf 3100m. Von hier hat man einen atemberaubenden Blick auf die Millionenstadt. 7 Millionen Menschen leben hier auf ca. 2600m.

La Candelaria

Vom Fuße des Monserrate spazieren wir Richtung Altstadt. Wir kommen durch eine Fußgängerzone an der alle paar Meter Straßenkünstler ihr Bestes zeigen. Wir machen halt beim Goldmuseum (Museo del Oro) und bestaunen tausende von Objekten, die hier in den Vitrinen aufbewahrt werden. Es geht weiter durch die Altstadt, La Candelaria, mit ihren schönen Kirchen und historischen Gebäuden.

Im Museum Botero, dessen Eintritt sogar gratis ist, sind viele Werke des berühmten kolumbianischen Künstlers Fernando Botero ausgestellt, als auch Werke vom österreichischen Künstler Gustav Klimt oder auch Pablo Picasso und Salvador Dalí.

Spät am Nachmittag geht es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wieder zurück zu unserem Auto. Wir haben genug von Bogotá gesehen, und freuen uns schon etwas mehr auf die Stadt Medellin.

Andrés Carne de Res

Ein touristisches Erlebnis in Bogotá stand allerdings noch auf unserer Liste. Im Stadtteil Chia, also gleich ums Eck von unserem Schlafplatz findet sich das außergewöhnliche Restaurant Andrés Carne de Res. Zusätzlich auch ein beliebter Ort zum Feiern für Leute aus Bogotá Stadt. Wir gönnen uns ein wirklich ausgezeichnetes Steak, bleiben für ein paar Drinks. Doch zum ausgiebig Feiern ist es hier doch etwas zu teuer für unser Reisebudget und mit dem Taxi geht es für uns nach diesem Erlebnis wieder zurück zum Auto.

40s Garage

Bei der 40s Garage wird es Zeit unseren Spurstangenkopf und Lenkstangenkopf auszutauschen. Glücklicherweise sind Toyota Land Cruiser auch in Kolumbien sehr beliebte Autos und wir müssen nur einen Tag auf die Ersatzteile warten. Zusätzlich müssen die Wheel Bearings noch einmal nachgezogen werden, dies scheint die Werkstatt in Panama City nicht korrekt gemacht zu haben.

Mit der 40s Garage haben wir auch einen wirklichen Glücksgriff gemacht. Mauro hat Geduld mit unseren vielen Fragen, wir können zuschauen und bekommen jeden Schritt erklärt und gezeigt. Zudem sprechen Mauro und sein Vater Mauricio Englisch. Ihr Hauptgeschäft besteht im restaurieren von alten Toyota Land Cruisern, also falls jemand einen importieren möchte, wären dies perfekte Ansprechpartner. ;)

Wir bleiben noch bis zum Wochenende hier in Chia, einem Vorort von Bogotá, denn wir werden eingeladen die 40s Garage bei einem Offroad Training zu begleiten.

Academia 4×4

Samstag ist es soweit und in einem Convoy von mehreren Offroad Autos unterschiedlicher Marken geht es zum Areal der Academia 4×4. Hier stehen Theorie und Praxis auf dem Programm.

Es gibt verschiedene Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeiten und Schwerpunkten auf dem Areal. Des öfteren bleiben Autos stecken und so kann sich jeder im Bergen der Autos beweisen. Das eine oder andere Hindernis lassen wir dann aber doch lieber aus, aufgrund unseres extremen Gewichts, und unserer Länge in den kleinen Gruben.

Salzkathedrale von Zipaquirá

Es ist Zeit für uns weiter zu ziehen, doch weit kommen wir nicht, denn unser nächstes Ziel befindet sich nur 25 Kilometer außerhalb von Bogotá. Wir wollen zu einem der Highlights in der Gegend, wenn nicht sogar von ganz Kolumbien, wir wollen in die Salzkathedrale von Zipaquirá. Nur mit einem Guide kann diese Kathedrale besichtigt werden. Und während die Schlange der spanisch sprechenden Tour immer länger und länger wird, bleibt unsere englische Tour bei fünf Personen.

Das besondere hier ist, dass die Salzkathedrale vollkommen aus Salz besteht und sich unterirdisch in einer Salzmine befindet. Über die Stationen des Kreuzwegs geht es immer tiefer hinab. Dezent sind die einzelnen Stationen beleuchtet, und führen einen immer näher zur riesigen Kathedrale, dessen Hauptschiff 120 Meter lang ist.

On the road

Für uns geht es weiter über die Berge nach Westen. Es geht durch grüne Landschaft und durch die Berge. Die Nacht verbringen wir bei einer Tankstelle auf nur 100 Meter und wir merken deutlich den Temperaturunterschied. Am nächsten Morgen ziehen wir weiter, nun wieder immer weiter bergauf und bergauf.

Für ein kurzes Foto stoppen wir vor dem Tor der Hacienda Nápoles. Wer die Serie Narcos über Pablo Escobar und die Drogenkartelle Kolumbiens gesehen hat, müsste dieses aus dem Vorspann kennen. Ehemals Grundstück von Pablo Escobar findet sich hier heute ein Theme Park.

Camping Al Bosque und Medellín

Wir fahren direkt zum Camping Al Bosque, außerhalb von Medellin, wo wir Katie und Wayne wieder treffen, als auch Anke und Andreas. Zudem lernen wir noch einige andere Overlander kennen, auch seit Langem mal wieder Österreicher, Eva und Willi in ihrem MAN Truck. Hier am Campground haben wir einiges vor: wir wollen den Blog updaten bei dem guten Internet, als auch etwas am Auto arbeiten. Doch wirklich viel Zeit bleibt uns dafür nicht. Denn wir kommen nicht mehr raus aus dem Quatschen, denn jeder Overlander hat interessante Geschichten zu erzählen und so verbringen wir die Tage mit Nichts Tun und Ratschen.

Nach ein paar Tagen wird es Zeit die Stadt zu erkunden. Gemeinsam mit Katie, Wayne und Waynes Eltern Peggy und Andi nehmen wir den Bus zum Parque Avi. Von hier geht es mit einem ungewöhnlichen öffentlichem Verkehrsmittel weiter, mit einer Gondel. Mit dieser schweben wir hinunter in den Stadtkern, über die Außenbezirke von Medellin, und über die ärmeren Stadtviertel, welche sich hier auf den steileren Hängen befinden. Mit der modernen Metro geht es schlussendlich direkt ins Zentrum zum Plaza Botero. Auf dem Plaza Botero finden sich einige riesige Statuen von Fernando Botero. Wir spazieren noch etwas durch die Stadt, vorbei am Kulturpalast Rafael Uribe Uribe und an einigen Kirchen.

Die Dachterasse des Kulturpalastes Rafael Uribe Uribe mit dem atemberaubenden Blick auf den Plaza Botero und das Zentrum hätten wir fast verpasst. Doch ein aufmerksamer Wachmann hat uns darauf hingewiesen und meinte wir müssten dort hoch – und er hatte recht. Ein Café dort oben wäre genial.

Medellin war uns vor allem durch Pablo Escobar und die Drogenkartelle bekannt. Doch in den letzten Jahren hat die Stadt einen enormen Wandel vollzogen. Und wurde z.B. 2012 vom Wall Street Journal als innovativste Stadt der Welt nominiert.

Guatapé und der Piedra del Peñol

Von Medellin geht es für uns wieder ein Stück zurück nach Osten, denn wir wollen uns noch Guatapé und den Monolith El Peñol ansehen. Viel zu spät kommen wir von Al Bosque los. In Guatape fahren wir direkt in die Stadt, parken das Auto auf einem gesicherten Parkplatz und schlendern durch die Stadt. Natürlich fallen uns sofort die farbenfrohen Fassaden und ihre Wandbilder auf. Jedes Wandbild lässt auf das Haus und dessen Bewohner schließen, sei es die Funktion des Hauses, oder Hobbies der Besitzer. Auf dem süßen Plaza trinken wir einen köstlichen Kaffee und lauschen den Straßenmusikern. Zum Abendessen wagen wir uns in ein mexikanisches Restaurant und werden nicht enttäuscht und als Nachtisch gibt es leckere Nutella Crepes in einer französischen Creperie.

Nachdem das Wetter am folgenden Morgen nur grau ist, schlafen wir aus und machen uns gemütlich auf den Weg zum Parkplatz des Piedra del Penol. Dort sehen wir schon von weitem den Truck von Anke und Andreas, die auch noch gemütlich Kaffee trinken und auf besseres Wetter warten. Also verquatschen wir uns etwas, kochen gemütlich Kaffee, und als der Himmel Mittags etwas aufzieht sind wir bereit und machen uns auf, die 675 Treppen bis zum Gipfel zu erklimmen.

200 Meter ragt der Monolith über die Landschaft und den Stausee von Penol. Eine unwirkliche Landschaft präsentiert sich vor uns.

Zurück in Medellin

Für uns geht es wieder zurück nach Medellin, diesmal allerdings nicht zum Camping Al Bosque, sondern direkt ins Zentrum, wo wir vor dem Art Hostel campen können. Wir campen im Stadtteil El Poblado, quasi das Gegenteil zu dem Teil von Medellin den wir bisher kennengelernt haben. Im Zentrum um den Plaza Botero muss man seine Wertsachen fest im Griff haben, hier im El Poblado ist es ziemlich sicher. Selbst abends spazieren wir noch ohne Probleme durch das Viertel. Hier gefällt es uns, es ist zwar sehr touristisch, mit vielen Restaurants und amerikanischen Sports Bars. Doch gibt es auch moderne Cafés, in denen auch Einheimische auf einen Kaffee stoppen. Doch finden sich hier nur die Wohlhabenderen von Medellin.

Comuna 13 Tour

Online haben wir per uns für eine Zippy Free Walking Tour der Comuna 13 angemeldet. Relativ viele Touristen haben sich eingefunden, und so werden wir gleich in zwei Gruppen aufgeteilt. Super interessant ist die Tour über die Comuna 13, einen Stadtteil von Medellin, der früher einer der gefährlichsten von ganz Medellin war. Einer der gefährlichsten Stadtteile in einer der gefährlichsten Städte der Welt, und heute laufen wir offen mit unserer Kamera durch die Gegend, und dies wäre auch ohne Guide und alleine tagsüber kein Problem.

Insgesamt 3,5 Stunden lauschen wir den Geschichten von unserem Guide Laura. Sie ist selbst in dieser Gegend aufgewachsen und wohnt noch immer hier. Früher war es eine Schande in der Comuna 13 zu leben, heute ist sie stolz in diesem aufstrebenden Viertel zu wohnen. Die Wände sind mit Graffiti verziert, viele mit einer politische Bedeutung.

Impressionen von unterwegs

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